Steinerts Gasthof

Am Dittersdorfer Ortsausgang, kurz vor dem Kreisverkehr, in der Dittersdorfer Straße 140 steht noch heute das Gebäude von Steinerts Gasthof. Es war im Jahre 1905 als Oswald Steinert das Haus und das umliegende Land kaufte. Mit seiner Frau eröffnete er das damalige "Gasthaus Oberdittersdorf". Noch im gleichen Jahr wurde ein Anbau mit Tanzsaal eröffnet. 

Zschopauer Wochenblatt aus dem Jahr 1909
Zschopauer Wochenblatt aus dem Jahr 1909

Der Gasthof blieb in Familienbesitz und der Sohn Karl Steinert übernahm das Lokal, das nun schon Steinerts Gasthof hieß. Er besaß die Gebäude bis in die DDR-Zeit. Damals heiratete Tochter Christine den Chemnitzer Maler und Lackierer Johannes Schmalfuß. Sie bewirtschafteten nun den Gasthof der zur Kunsumgenossenschaft Limbach gehörte. Den Tanzsaal hatte Vater Karl Steinert an die VEB Barkas-Werke vermietet. Er wurde bis zur Wende als Ersatzteillager genutzt. Bis ca. 2002 wurde "Steinerts Gasthof", wie immer noch über dem Eingang stand, weiter betrieben. 

Der Gasthof in den 1950er Jahren auf einer Ansichtskarte
Der Gasthof in den 1950er Jahren auf einer Ansichtskarte

Am 13. August 1968 ereignete sich ein Vorfall, der dem Gasthaus einen neuen Spitznamen geben sollte. An diesem Tag krachte ein sowjetischer Panzer, der auf dem Weg nach Prag war, in das Gebäude und hinterließ ein großes Loch in der Fassade. Es war die Zeit des Prager Frühlings und das Gasthaus wurde fortan "Panzerschänke" genannt. Nachzulesen ist die Geschichte in der "Freien Presse" von 4. Januar 2017.