Gasthof zum Auental - Bergstraße 9

Gasthof Auen Tal um 1920
Gasthof Auen Tal um 1920

Der Neu-Eibenberger Gasthof, auch als Gasthof „Auental” bekannt, ist seit 1844 nachweisbar. In diesem Jahr beantragte der Hausbesitzer und „Schankwirth“ Gottlieb Uhlig eine zusätzliche Konzession zur Betreibung der Krämerei.

1856 wird Friedrich Lohse als Schankwirt erwähnt. Dieser, wie auch seine Nachfolger und weitere Familienmitglieder der Familie Lohse, wurden seitdem nur „Schänkwert“ genannt. Friedrich Lohse bewirtschaftete den Gasthof und die dazugehörende kleine Landwirtschaft dreißig Jahre lang.

Seit 1886 wurde der Gasthof vom nächsten „Schänkwert“ Friedrich Lohse junior weitergeführt, der auch den Gasthofsnamen „Auental“ eingeführt hat. In den„Gründerjahren“ gelang ihm sowohl eine Erweiterung des Gaststätten als auch des Landwirtschaftsbetriebes.

1892 kaufte er zunächst mehrere Felder, Wiesen und den Birkenniederwald hinzu. 1894 ließ er einen Anbau an die Scheune und gewerbliche Räume innerhalb der Scheune errichten. 1898 schließlich entstand ein „Tanzsaalgebäude“, das 1900 um einen Anbau erweitert wurde.

 

Diese Einladung, die definitiv am 27. Januar 1909 in der Burkhardtsdorfer Zeitung erschien, sorgte sicher für einiges Stirnrunzeln unter den Burkhardtsdorfern. Der Kaiser, natürlich Wilhelm II., hatte genau an diesem Tag Geburtstag und Seine Majestät wurde 50, das wusste jeder. Es war jedoch Mittwoch! Der kommende Sonntag war der 31. und der Kaiser hätte demnach am 1. Februar Geburtstag. Sollten sich die Lohses so geirrt haben? Sicher nicht. Hier hatte offenbar jemand die Werbung vom Vorjahr einfach nochmal verwendet, denn zum Jahr 1908 passten die Angaben. Sehr ärgerlich für die Wirtsleute Lohse.

Einige Jahre später, Paul Lohse ist im Jahre 1932 der Wirt, klappt es wieder mit der Werbung in der Burkhardtsdorfer Zeitung.

Die DDR-Zeit

Um 1960 kaufte den Gasthof der VEB „Funkwerk Dresden“ (später Koınbinat „Meßelektronik Dresden“) und

nutzte ihn als Ferienlager. Aus dem Saal entstanden separate Schlafräume und die Gaststätte diente als Speiseraum.

Um 1970 wurden der obere Teil der Scheune abgetragen, die Tenne entfernt und die darunter befindlichen Kartoffel- und Rübenkeller verfüllt. Der Werkstattraum und der Pferdestall blieben zunächst bestehen. Darauf errichtete man eine Terrasse („Ochsenterasse“), auf der Veranstaltungen, z. B. Discos, stattfanden.

Das Fachwerkhaus heute
Das Fachwerkhaus heute

Quelle

550 Jahre dörfliches Leben Kemtau / Eibenberg