Die Geschichte der Gaststätten in Städten und Dörfern ist immer wieder faszinierend. Allein die Fülle von Ausflugsrestaurants mir großen Freisitzflächen, Ball- und Tanzsälen, Dorfgasthöfen und kleinen Brauereien, die es heute leider nicht mehr gibt, ist es wert sich mit dem Thema zu beschäftigen. Dazu kommen Traditionen und Geschichten im Zusammenhang mit diesen alten Lokalen.

Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Kemtau nur eine Gaststätte im oberen Dorf, der Schänke im Lehngericht, bewirtschaftet als Pächter von Friedrich Wilhelm Wieland, einem Sohn des Lehnrichters. Im Laufe der Zeit bewarben sich viele Einwohner um den „Bier- und Schnapsausschank“. 

1847 baute Carl August Wieland ein abgebranntes Haus in der „Gasse“ neu auf und erhielt eine Konzession (heute Am Hang 9). 1876 erweiterte er das Lokal, indem er ans Wohnhaus eine Schankstube anbauen ließ. 1884 brennt alles abermals ab. 1885 erwarb Gustav Hermann Feldmann das Grundstück und betreibt eine Schankwirtschaft.

1852 eröffnete A. Franke eine Gaststätte, später dann Hermann Haubold sein Restaurant "Zum Kemtauer Felsen".

Auch die Besitzer des „Kalkwerkes“ erhielten die Erlaubnis zum Ausschank. Für durstige Wanderer gab es um 1900 auch im Ortsteil Kamerun einen Ausschank für Flaschenbier. Ein weiteres vergessenes Lokal war "Herrmann's Restauration". Hier war 1906 Ernst Herrmann Gastwirt.