Der Pfingstlümmel

Warten bis der Pfingstlümmel aus dem Bett kommt
Warten bis der Pfingstlümmel aus dem Bett kommt

Am ersten Pfingstfeiertage sorgt jedes Glied in einer Familie, daß es nicht zuletzt im Bette angetroffen werde; ist dies der Fall, so wird man ausgelacht, verspottet und Pfingstlümmel genannt. Den ganzen Tag über, wohin man geht, hört man sich so nennen und wird ausgelacht. Das ist nun die grüßte Lust, wenn mehrere solche Pfingstlümmel zusammen kommen und sich selbst über einander lustig machen. Auch auf den Zechen, Tags vorher ist dies der Fall und so bei vielen Professionen und Ständen, auch sogar die Hirten beobachten diesen Gebrauch, wer der erste ist, klatscht ein Konzert mit der Peitsche.

Das Osterficken

Es steht so im Buche - ich kann nichts dafür
Es steht so im Buche - ich kann nichts dafür

Am ersten Osterfeiertage früh, an einigen Orten am dritten Feiertage Nachmittags, ist es gebräuchlich, daß Bekannte sich aufsuchen und mit Gerten von Birkenreisern oder Wacholder einander peitschen, welches man ficken nennt. Oft im Bette wird man von solchem Zuspruche überrascht und an den Händen oder Füßen ausgefickt. So sieht man die fröhlichen Leute im größten Negligee oft einander auf den Gassen verfolgen. Das weibliche Geschlecht fällt in starker Anzahl oft über eine einzige Mannsperson her und dann wehe dieser; ungeachtet seiner natürlichen Sanftheit verfährt es (das weibliche Geschlecht) hier dennoch ohne Schonung. Es ist ein sehr lustiger Krieg, welchen man führt. Auch dieser Gebrauch ist sehr alt und war sonst allgemeiner.