Das Greifensteingebiet ist weit über das Erzgebirge hinaus bekannt. Der Ausspruch "das ist ja älter als die Greifensteine" kenne ich auch aus dem Raum Halle und Leipzig. Für diese Bekanntheit gibt es eine Reihe von guten Gründen. Um sich einen Überblick zu verschaffen, begibt man sich gleich nach der Ankunft auf dem großen Parkplatz zum Berghaus. Dort befindet sich die Touristinformation und wechselnde Ausstellungen.

Der Name Greifensteingebiet kommt natürlich von den sagenhaften Felsformationen auf dem Berggipfel die eine Höhe von 731 m über NN erreichen. Die sieben Granitfelsen locken Wanderer, Kletterer und Hobbygeologen zum Verweilen.

Der bekannteste Felsen ist wohl der hier abgebildete, dort soll die mysteriöse Burg Greifenstein gestanden haben.

So soll sie ausgesehen haben, die Burg Greifenstein. Sie wurde um 1350 erstmals erwähnt, nämlich im damaligen Lehnbuch Friedrichs des Strengen. Errichtet im Jahre 1180 soll sie zur Zeit der Besiedelung des Erzgebirges ein örtliche Herrschaftszentrum gewesen sein. Im Jahre 1372 wurde die Burg unter dem Namen Slosz Cryfenstein erwähnt, sie schien also wahrhaftig existiert zu haben. Das Mysteriöse an der Burg ist, dass sie Mitte des 15.Jahrhunderts verschollen ist. Dutzende Mythen und Sagen ranken sich um den tatsächlichen Verbleib der Burg. Einige gingen davon aus, dass die Burg im 14. Jahrhundert einem Brand zum Opfer fiel. Dieser große Brand im 14. Jahrhundert wird auch heute noch in den Chroniken aufgeführt. Anschließend sei sie von Steinbrechern nahezu restlos abgetragen worden. Erst 1969 wurden wurden Reste der Burg wiederentdeckt. Ab 1970 konnten im Rahmen dreijähriger Ausgrabungsarbeiten mehr als 10.000 Keramikreste gefunden und somit ein Bild der damaligen Bausubstanz der einstigen Felsenburg und die Lebensweise ihrer Bewohner gewonnen werden.

Nur wenige hundert Meter vom Felsen entfernt findet man die nächste Sehenswürdigkeit: die Stülpnerhöhle. Sie ist eine ehemalige Anbruchstelle des Zinnbergbaus und soll dem legendären Helden des Erzgebirges zeitweise als Versteck gedient haben. Mehr zu Karl Stülpner findet sich hier.

Ist man im Winter durchgefroren, hungrig und durstig lohnt sich ein Besuch der gemütlichen Gaststube des Berghotels Greifensteine. Im Sommer bietet sich zusätzlich ein gut ausgestatteter Imbiss mit Freisitzen an.

Die Bewirtschaftung der Greifensteine hat schon eine lange Geschichte. Schon 1903 pries der damalige Wirt sein Lokal in höchsten Tönen an: "Das Gasthaus zum Greifenstein, welches von den in der Nähe liegenden Ortschaften auf schönen, schattigen nur allmählich ansteigenden hie und da an herrlichen Gebirgswässerchen hinführenden Waldwegen zu erreichen ist, bietet infolge seiner herrlichen, mitten im Walde befindlichen Lage einen ungemein angenehmen Aufenthaltsort. Zimmer zum Übernachten sind zu mäßigem Preise daselbst zu haben, und für Sommerfrischler sind besonders geräumige Lokalitäten vorhanden. Kalte und warme Speisen sowie gut gepflegte Biere und Weine sind zu jeder Tageszeit zu haben. Stallungen und Geschirr im Hause".

Was davon heute noch zutrifft, kann jeder Besucher selbst erkunden.

Im Sommer hat auch der Biergarten des Berghotels geöffnet.

Zu einem Sommerurlaub im mittleren Erzgebirge gehört ein Besuch der Naturbühne Greifensteine einfach dazu. Die Bühne befindet sich direkt neben dem Berghotel und wird seit 1931 bespielt - heute vom Eduard-von-Winterstein Theater Annaberg-Buchholz. Was für die Kleinen Winnetou, Robin Hood oder Ritter Runkel an Spaß bringt, liefert für die Größeren The Rocky Horror Picture Show am Abend.

Gleich neben dem Parkplatz haben die großen und kleinen Kletter die Gelegenheit sich auf einem umfangreichen Baumparcours auszuprobieren. Damit nichts passiert, ist überall ausgebildetes Personal dabei.

Ist der Sommer richtig heiß, hält das Greifensteingebiet auch eine Abkühlung bereit. Der Geyersche Teich, offiziell Greifenbachstauweiher genannt, liegt am Waldrand und ist eine der ältesten Talsperren in Sachsen (1396) und mit 23 ha Wasserfläche lädt das Gewässer zum Schwimmen, Surfen, Segeln, Rutschen und Spielen ein. Am Teich befindet sich ein großer Campingplatz für Unterhaltung sorgen eine Bootsausleihe, Breit- und Spiralrutsche, ein Abenteuerspielplatz und eine Minigolfanlage. Natürlich gibt es auch einen Imbiss und eine Eisbude.